Angefangen hat alles im Jahr 1949. Während der Nachkriegszeit entschieden sich Anna und Peter Hündgen dazu, mit ihrem Traktor Lebensmittel aus der Region Swisttal in Richtung Köln zu liefern. Da Annas Vater in der Kölner Brikettindustrie beschäftigt war und mit Briketts entlohnt wurde, nutzte man den Rückweg, um diese nach Ollheim zu transportieren und dort damit zu handeln.
Mit der Zeit wuchs der Fuhrpark und man stieg in den Transport von Baumaterialien ein. Es wurde die Kiesgrube am Ortsrand von Ollheim gepachtet, welche wenige Jahre später gekauft wurde.
Mit der Erschöpfung der Kiesgrube, wurde eine neue Ära eingeleitet: der bis heute bestehende Containerdienst zum Transport von Bauschutt wurde gegründet. Die Grube diente von nun an als Deponie.
In den 1980er Jahren wurde ein weiteres Standbein aufgebaut: Man sah die Mengen an Papier- und Kartonagenabfällen umliegender Produktionsstätten und Kaufhäuser (u.a. Procter&Gamble, Kaufhof, Herti, etc.) und beschloss eine Sortieranlage für Altpapier zu errichten, in der dieses in verschiedene Fraktionen sortiert und anschließend weiterverkauft wurde.
Als im Jahre 1990 eine neue Verpackungsverordnung eingeführt wurde, welche vorgab Verpackungen aus Kunststoff zu sortieren und weiterzuverarbeiten, anstatt diese in der Verbrennung oder auf Deponien zu entsorgen, wurde umgehend investiert und eine Leichtverpackungs (LVP)-Sortieranlage gebaut. Durch maschinenunterstützte Handsortierung und ausgeklügelte Anpassungen an das Produkt LVP war die Anlage in der Lage einen Durchsatz von 6,5 t/h zu bewältigen.
Mit der finalen Verfüllung der 30 m tiefen Kiesgrube entstand neues, dringend benötigtes Bauland auf dem Gelände der Firma Hündgen Entsorgung. Ideal, um dort Hallen für ein weiteres Erfolgsgeschäft zu errichten: die Produktion von hochkalorischem Ersatzbrennstoff für die Zementindustrie – bestehend aus LVP-Resten.
Mitte der 2010er Jahre war eine neue Verpackungsverordnung im Gespräch, welche die Geschäftsführung aufhorchen lies und zur Entwicklung neuer Recyclingkonzepte anregte. Daraufhin wurde der Bau der bis dahin innovativsten Sortieranlage Europas beschlossen, welche im Jahr 2018 in Betrieb genommen wurde. Mit dieser Anlage war es von nun an möglich Verpackungsabfälle von 3 Millionen Haushalten zu bearbeiten – dies entspricht ca. 100.000 t LVP-Abfälle im Jahr.
Der bis heute letzte Meilenstein war der Bau einer Recyclinganlage zur Produktion von Regranulaten aus PP- und PE-Folien. Das Ausgangsmaterial hierfür wird direkt aus der angrenzenden LVP-Sortieranlage bezogen.
Aktuell plant die Firma Hündgen Entsorgung auf einem 50 ha großen Gebiet am Standort Swisttal den Recyclingpark Grüne Mine. Dieser soll ein Zentrum für die Produktion nachhaltiger Rohstoffe und Energien, sowie Lehrmöglichkeiten für Universitäten und Hochschulen werden.